Das zypriotische IP-Box-Regime: Legal nur 2,5 % Körperschaftsteuer zahlen

Das IP-Box-Regime in Zypern ist eines der attraktivsten Steuerinstrumente in der EU für Unternehmen, die auf geistigem Eigentum (Intellectual Property, IP) basieren. Seit seiner Einführung 2016 im Einklang mit den OECD-BEPS-Richtlinien (Base Erosion and Profit Shifting) ermöglicht es qualifizierten Firmen, auf Einnahmen aus IP-Assets eine effektive Körperschaftsteuer von nur 2,5 % zu zahlen – im Vergleich zu den üblichen 12,5 % in Zypern. Auch 2025 bleibt das Regime unverändert und bietet Tech-, Pharma- und Software-Unternehmen massive Einsparungen. In diesem Guide erklären wir, wie es funktioniert, wer profitiert und wie Sie es nutzen.

Was ist das IP-Box-Regime genau?

Das Regime ist im Einkommensteuergesetz (Income Tax Law, § 9(1)(κ)) verankert und folgt dem „Nexus-Ansatz“ der OECD: Steuervorteile werden nur für R&D-Ausgaben (Research & Development) gewährt, die das Unternehmen selbst getätigt hat. Im Kern wird 80 % der qualifizierenden IP-Gewinne von der Besteuerung ausgenommen. Auf die verbleibenden 20 % fällt die zypriotische Körperschaftsteuer von 12,5 % an – ergibt effektiv 2,5 % (20 % × 12,5 % = 2,5 %). Hinweis: Ab 2026 steigt der Körpersatz auf 15 %, was den effektiven Satz auf ca. 3 % anheben würde, aber das Regime selbst bleibt bestehen.

Die Berechnung der „Qualifying Profits“ erfolgt nach der Formel: Qualifying Profit = (Gesamte IP-Einnahmen – Kosten) × Nexus-Ratio Die Nexus-Ratio misst den Anteil der eigenen R&D-Ausgaben an den Gesamtkosten (einschließlich Erwerbskosten). Bei rein eigener Entwicklung liegt sie bei 100 %, bei gekauften IP-Assets sinkt sie entsprechend.

Welche IP-Assets qualifizieren sich 2025?

Nicht jedes geistige Eigentum zählt – das Regime ist auf innovative Assets fokussiert:

Ausgeschlossen: Marken, Geschäftsnamen, Image-Rechte oder Marketing-Assets, es sei denn, sie sind mit qualifizierendem IP verknüpft. IP muss nach dem 1. Juli 2016 entwickelt worden sein.

Wie funktioniert die Berechnung der 2,5 %-Steuer?

  1. IP-Einnahmen ermitteln: Lizenzgebühren, Verkaufserlöse oder Gewinne aus der Nutzung des IP.
  2. Kosten abziehen: Direkte Ausgaben für Erwerb, Entwicklung und Schutz (R&D-Kosten sind voll absetzbar).
  3. 80 %-Exemption anwenden: Nur 20 % der Nettogewinne werden besteuert.
  4. Nexus-Ratio multiplizieren: Misst den „Substanzanteil“ (eigene R&D vs. Outsourcing/Erwerb).
  5. Körperschaftsteuer: 12,5 % auf das Ergebnis (effektiv 2,5 % bei voller Nexus-Ratio).

Beispiel 2025: Ein Software-Unternehmen erzielt 1 Mio. € IP-Einnahmen, zieht 400.000 € Kosten ab → 600.000 € Gewinn. Nexus-Ratio: 100 %. Besteuert: 20 % = 120.000 € × 12,5 % = 15.000 € Steuer. Effektiv: 1,5 % des Gewinns? Warte, nein: 15.000 € auf 600.000 € = 2,5 %. Bei gekauften IP (z. B. Nexus 50 %): Effektiv bis zu 5 %.

Zusätzlich: 0 % Kapitalertragsteuer auf Verkauf qualifizierenden IP.

Voraussetzungen und Antrag 2025

Das Regime ist mit dem Non-Dom-Status kombinierbar: Individuen zahlen 0 % auf Dividenden aus IP-Gewinnen.

Vorteile des IP-Box-Regimes 2025

Für wen lohnt sich das Regime 2025?

Im Vergleich zu Irland (6,25 %) oder den Niederlanden (7 %) ist Zypern unschlagbar günstig und einfach.

Fazit

Das zypriotische IP-Box-Regime ist 2025 ein Game-Changer für IP-basierte Unternehmen: Legal nur 2,5 % effektive Steuer auf qualifizierende Gewinne, bei voller OECD-Konformität und minimalem bürokratischen Aufwand. Es positioniert Zypern als Top-Ziel für Innovation in Europa – kombiniert mit Non-Dom und Golden Visa für maximale Vorteile. Dennoch: Die genaue Nexus-Berechnung erfordert Präzision.

Hinweis: Steuerrecht ist individuell und kann sich ändern (z. B. 15 %-Erhöhung 2026). Lassen Sie sich von einem zypriotischen Steuerberater (z. B. mit Cyprus Tax Department-Zulassung) beraten. Diese Infos basieren auf dem Stand November 2025 und ersetzen keine professionelle Beratung.